Wenn Lernen mit „muss” nicht funktioniert, hilft Learning Experience weiter
Den Schlauch am Fahrrad auswechseln? Schwierig, aber nicht unmöglich. Auf Youtube gibt es eine Anleitung, die mir schnell weiterhilft. Die Reise nach China vorbereiten? Auch dazu finde ich schnell Know-how im Netz. Wieso nicht auch im Unternehmen Lernerfahrungen machen, die ich jeden Tag im privaten Bereich machen kann? Dabei helfen Learning Experience Plattformen. Hier lassen sich Lerninhalte, Lernformate und Lernerfahrungen zusammenbringen oder selbst gestalten, die effektiv sind und gerne genutzt werden. Was genau es damit auf sich hat, das erklärt uns Björn Kohnen. Ich hatte Gelegenheit mit dem Spezialisten zu sprechen.
Herr Kohnen, nach Learning Management Systemen sind Learning Experience Plattformen dabei, sich zu etablieren. Wo liegt der Unterschied?
Björn Kohnen: Um es vorweg zu sagen, beide Systeme haben ihre Daseinsberechtigung in Unternehmen, weil sie unterschiedlichen Zielen dienen. Beim LMS geht es in der Regel um einen konkreten Anwendungsfall, einen konkreten Bedarf des Unternehmens, der erfüllt werden muss und für den ein einwandfreies, den Vorgaben entsprechendes, Reporting notwendig ist. Ein gutes Beispiel sind Compliance Schulungen oder Schulungen zum Datenschutz, die in regelmäßigen Abständen von den Mitarbeitern zu absolvieren sind und nachgewiesen werden müssen. Learning Management Systeme sind also für Themen nützlich, die gelernt werden müssen oder gezielt geschult werden sollen. Damit werden sie von Mitarbeitern auch häufig in Verbindung gebracht, was manchmal nicht gerade motivierend sein kann, wenn es dann um andere Themen geht, wie zum Beispiel darum, neue Kompetenzen zu erwerben. Die Mitarbeiter wissen: bekomme ich einen Kurs auf dem LMS zugewiesen oder freigeschaltet, muss ich den durcharbeiten. Andererseits gibt es Themen, da funktioniert das Wort „muss“ nicht, zum Beispiel wenn es darum geht, Kompetenzen aufzubauen. Nehmen wir das Beispiel Kommunikation. Diese Erkenntnis, dass Bedarf besteht, sich in diesem Bereich weiter entwickeln zu wollen, erfolgt meist durch Erfahrung. Hier kommt die Learning Experience Plattform ins Spiel.
Warum entscheiden sich Unternehmen für eine Learning Experience Plattform?
Björn Kohnen: Es gibt drei wesentliche Gründe. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen heute ihre Organisation und ihre Mitarbeiter ständig weiterentwickeln, weil sich das Umfeld immer schneller verändert. Vor diesem Hintergrund ist es überlebenswichtig, dass sowohl aktuell benötigtes Wissen als auch das Erlernen neuer Kompetenzen am Arbeitsplatz einfach dazugehören. Der zweite Grund ist eine einfache Erkenntnis aus der Pädagogik. Wir wissen, dass Lernen dann besonders effektiv ist, wenn es aus eigenem Antrieb erfolgt, also intrinsisch motiviert und selbstgesteuert ist, und zugleich von Erfahrungen begleitet. Sich theoretisches Wissen anzueignen und es nicht zu nutzen, ist am Ende nicht nachhaltig. Weder für die Organisation noch für den einzelnen Lernenden. Einen weiteren Grund liefern die Lernenden selbst. Laut einer kürzlich von PriceWaterHouseCoopers veröffentlichten Umfrage* gaben 58 Prozent der Befragten an, ihre digitalen Skills bereits in eigener Regie weiter zu entwickeln. Diese Motivation sollten Unternehmen nutzen und Lernen am Arbeitsplatz so ermöglichen, wie die Menschen das auch zuhause, privat tun. Darauf reagieren wir mit unserer Haufe Learning Experience, unserer neuen Learning Experience Plattform. Die Haufe Learning Experience ist so konzipiert, dass sie als zentrale digitale Lernplattform das selbstgesteuerte Lernen unterstützt, indem sie den Lernenden erlaubt, so zu lernen, wie sie es möchten und ihnen zugleich neue Erfahrungen ermöglicht.