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Power BI Heatmap Tutorial: Heatmaps Schritt für Schritt erstellen

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    Power BI Heatmaps – so visualisierst du Daten eindrucksvoll

    In diesem Tutorial erfährst du, was Heatmaps in Power BI sind und wie du Schritt für Schritt eigene Heatmaps in Power BI erstellst, von der Datenanbindung über die Gestaltung bis zu praktischen Tipps für aussagekräftige Visualisierungen. Außerdem lernst du, welche Heatmap-Typen es gibt und wie du sie gezielt in deinen Reports einsetzt.

    1. Was ist eine Heatmap in Power BI?

    Eine Heatmap ist eine visuelle Darstellung, die Datenintensitäten durch Farben sichtbar macht. Je höher der Wert, desto intensiver ist die Farbe. So erkennst du sofort Muster, Trends und Ausreißer in deinen Daten, ganz ohne komplizierte Diagramme.

    In Power BI helfen Heatmaps dir, große Datenmengen verständlich zu machen. Du kannst Zusammenhänge schnell erkennen und wichtige Kennzahlen intuitiv vergleichen. Ob du Umsätze, Nutzeraktivitäten oder geografische Verteilungen analysierst, eine Power BI Heatmap liefert dir klare visuelle Hinweise, wo es Auffälligkeiten gibt.

    Typische Einsatzbereiche sind z.B.:

    • Umsatz pro Monat und Produktkategorie: Zeigt auf einen Blick, wann und welche Produktgruppen besonders erfolgreich sind.
    • Auslastung pro Stunde und Wochentag: Hilft, Stoßzeiten oder ruhige Phasen zu erkennen.
    • Geografische Daten (z. B. Kundendichte): Macht sichtbar, in welchen Regionen dein Unternehmen besonders aktiv ist.

    2. Welche Arten von Heatmaps gibt es in Power BI?

    In Power BI gibt es drei zentrale Arten von Heatmaps, die in der Praxis am häufigsten verwendet werden. Sie decken nahezu alle Anwendungsfälle ab, von der klassischen Tabellenanalyse bis hin zu komplexen geografischen oder sensorbasierten Darstellungen.

    A. Matrix-Heatmap (am häufigsten verwendet)

    Die klassische Variante: Du nutzt eine Matrix-Visualisierung und ergänzt sie mit bedingter Formatierung (Conditional Formatting). So werden Werte in einer Tabelle farblich hervorgehoben. Das ist ideal z.B. für:

    • Zeitreihen (z. B. Jahr, Monat, Woche)
    • Produkt- oder KPI-Analysen
    • Vergleiche zwischen Kategorien

    B. Geografische Heatmaps

    Diese Variante nutzt Azure Maps oder ArcGIS, um Datenpunkte räumlich darzustellen. Perfekt, wenn du:

    • Standorte, Kund:innen oder Ereignisse visualisieren willst
    • Punktdichten oder regionale Unterschiede sichtbar machen möchtest

    C. Heatmaps über Custom Visuals

    Im Power BI Marketplace findest du zusätzliche Visuals, die erweiterte Funktionen bieten. Dazu gehören unter anderem:

    • Heatmap by MAQ Software
    • Enhanced Heatmap
    • Heatmap Chart (Deneb Template)

    Diese Visuals eignen sich besonders für Raster- oder Pixel-basierte Heatmaps, etwa Temperaturkarten, IoT-Daten oder Sensormessungen.

    3. Heatmaps erstellen – Schritt-für-Schritt

    Nun geht es an die konkrete Erstellung von Heatmaps in Power BI. Im folgenden Tutorial nutzen wir dazu das ContosoRetailDW-Dataset von Microsoft. Wir erstellen gemeinsam zwei verschiedene Heatmaps in Power BI, eine Matrix-Heatmap und eine mit Azure Maps-Visual.

    Vorbereitung: ContosoRetailDW als Datenquelle anbinden

    Bevor du deine erste Power BI Heatmap erstellst, brauchst du eine Datenquelle. In diesem Tutorial nutzen wir das ContosoRetailDW-Dataset von Microsoft. So bindest du es in Power BI Desktop an:

    Schritt 1 - Verbindung zur Datenbank herstellen:

    1. Power BI Desktop öffnen
    2. Klicke auf: Start → Daten abrufen → SQL Server
    Power BI Desktop: Menüband „Start“ mit geöffnetem Dialog „Daten abrufen“ und Auswahl der Datenquelle SQL Server.
    Verbindung zur Datenbank herstellen

    Im Dialogfenster gibst du deine Verbindungsdaten ein:

    • Server: dein SQL-Server-Name
    • Datenbank: ContosoRetailDW

    Beispiel:

    Power BI Dialog zur SQL-Server-Verbindung mit Servernamen localhost\SQLEXPRESS und ausgewählter Datenbank ContosoRetailDW_German.
    Verbindungsdaten eingeben
    • Klicke anschließend auf OK.

    Schritt 2 - Tabellen auswählen:

    Wähle die benötigten Tabellen aus, zum Beispiel:

    • FactSales
    • DimDate
    • DimProduct
    • DimStore
    • DimProductCategory
    • DimProductSubcategory
    Power BI Navigator mit Auswahl der Tabellen DimDate, DimProduct, DimStore und FactSales sowie einer Vorschau der FactSales-Daten.
    Tabellen auswählen
    • Klicke auf Laden, um die Tabellen in Power BI zu importieren.
    • Optional kannst du im Datenmodell überprüfen, ob alle Verknüpfungen korrekt gesetzt sind:
    Power BI Datenmodell des ContosoRetailDW-Datasets mit Tabellen DimStore, DimProduct, DimProductSubcategory, DimProductCategory, DimDate und FactSales inklusive deren Beziehungen.
    Datenmodell überprüfen

    Power BI Heatmap Beispiel Nr. 1: Matrix Heatmap (Produktkategorie x Jahr)

    Die erste Variante ist die „klassische“ Power BI Heatmap. Sie zeigt auf einen Blick, wie sich deine Umsätze nach Produktkategorie und Jahr entwickeln. Dafür nutzt du eine Matrix-Visualisierung mit bedingter Formatierung.

    Schritt 1 - Matrix-Visual hinzufügen:

    • Wähle im Visualisierungsbereich das Visual Matrix aus:

    Visualisierungsauswahl in Power BI – das Matrix-Visual ist im Visualisierungspaneel hervorgehoben.
    Matrix auswählen

    Ziehe das Visual auf der Berichtsseite groß und belege die Felder wie folgt:

    • Zeilen: DimProductCategory[ProductCategoryName]
    • Spalten: DimDate[FiscalYear
    • Werte: FactSales[SalesAmount]
    Power BI Matrix-Visual eingerichtet mit ProductCategoryName in den Zeilen, FiscalYear in den Spalten und SalesAmount als Werte.
    Power BI Matrix-Heatmap ohne Zwischensummen, dargestellt für Produktkategorien und Umsätze der Jahre 2007 bis 2009.

    Schritt 2 - Bedingte Formatierung aktivieren – die eigentliche Heatmap:

    • Klicke im Feldbereich auf den Drop-down-Pfeil bei SalesAmount
    • Wähle Bedingte FormatierungHintergrundfarbe
    Power BI Feldliste: Kontextmenü für Summe von SalesAmount mit ausgewählter Option Bedingte Formatierung → Hintergrundfarbe.
    Bedingte Formatierung aktivieren

    Im Dialogfenster legst du den Farbverlauf fest:

    • Formatstil: Farbverlauf
    • Minimum: Niedrigster Wert (hell), Farbe auswählen
    • Maximum: Höchster Wert (dunkel), Farbe auswählen
    • Klicke anschließend auf OK.
    Power BI Dialog für bedingte Hintergrundformatierung mit einem Farbverlauf von niedrigen zu hohen Werten zur Visualisierung der Umsatzstärke.
    Farbverlauf festlegen
    Power BI Matrix-Heatmap mit Umsatzwerten nach Produktkategorie und Jahr, farblich abgestuft von hellblau bis dunkelblau, inklusive Gesamtsummen pro Kategorie und Gesamtwert über alle Jahre.

    Optional: Zwischensummen ausblenden

    Wenn du nur die reine Heatmap sehen möchtest, kannst du Zeilen- und Spaltenzwischensummen deaktivieren.

    Öffne dazu die Format-Einstellungen der Matrix (Pinselsymbol) und schalte die Optionen Spaltenzwischensummen und Zeilenzwischensummen aus.

    Einstellungen für Matrix-Visual in Power BI: Vergleich zwischen aktivierten und deaktivierten Spalten- und Zeilenzwischensummen im Formatierungsbereich.

    Ergebnis:

    Optional: Zahlen ausblenden

    Wenn du nur die Farbflächen sehen möchtest:

    • Klicke erneut auf den Drop-down-Pfeil bei SalesAmount.
    • Wähle Bedingte Formatierung → Schriftfarbe.
    Power BI Kontextmenü für Summe von SalesAmount mit Option Bedingte Formatierung → Schriftfarbe zur Anpassung der Textfarbe.

    Verwende nun dieselben Farben wie für den Hintergrund.

    Ergebnis:

    Power BI Matrix-Heatmap mit ausgeblendeten Zahlen, die ausschließlich den farblichen Verlauf der Werte in Blautönen zeigt.

    Dunkel gefärbte Zellen zeigen Kategorien und Jahre mit besonders hohem Umsatz, helle Zellen stehen für niedrigere Umsätze.

    Power BI Heatmap Beispiel Nr. 2 – Heatmap auf einer Karte mit Azure Maps

    Die zweite Variante zeigt deine Daten geografisch – perfekt, um zu sehen, in welchen Regionen oder Städten du besonders hohe Umsätze erzielst. Dafür nutzt du das Azure Maps-Visual, das in Power BI bereits integriert ist.

    Schritt 1 - Azure Maps-Visual auswählen

    • Wähle im Visualisierungsbereich das Azure Maps-Visual aus:
    Visualisierungsauswahl in Power BI: Azure-Maps-Visual ist im Visualisierungspaneel ausgewählt.
    Azure Maps-Visual auswählen

    Azure Maps Visualisierung in Power BI mit blauen Datenpunkten auf der Karte Europas, basierend auf der Summe von SalesAmount nach GeoLocation.

    Konfiguriere die Felder der Visualisierung wie folgt:

    Azure Maps-Einstellungen in Power BI: Zuweisung der Felder GeoLocation für den Standort und SalesAmount für die Größe.

    Standort: DimStore[GeoLocation]

    Größe: FactSales[SalesAmount]

    Schritt 2 - Darstellung als Wärmebild aktivieren

    Damit aus der Karte eine echte Power BI Heatmap wird, öffne die Format-Einstellungen (Pinselsymbol):

    • Schalte die Blasenebene aus.

    • Aktiviere die Wärmebild-Ebene.

    • Wähle unter Farben die gewünschten Farbtöne für deine Heatmap aus.

    Power BI Azure Maps Formatierung: Deaktivierung der Blasenebene und Aktivierung der Wärmebild-Ebene mit Farbverlaufseinstellungen für die Heatmap.

    Ergebnis:

    Azure Maps Visualisierung in Power BI mit Wärmebilddarstellung der Verkaufsstandorte in Europa. Die blauen Punkte zeigen die Summe von SalesAmount nach GeoLocation, mit hoher Dichte in Frankreich und einzelnen Punkten in weiteren europäischen Ländern.

    Auf der Karte erkennst du nun, wo dein Unternehmen die höchsten Umsätze erzielt. Intensive Farbbereiche markieren Regionen mit starker Verkaufsleistung, hellere Zonen zeigen geringere Umsätze.

    4. Design und Best Practices für Power BI Heatmaps

    Damit deine Power BI Heatmaps nicht nur korrekt, sondern auch aussagekräftig wirken, lohnt sich etwas Feinschliff im Design. Achte auf eine klare, verständliche Darstellung und konsistente Farblogik.

    Tipps für ein überzeugendes Design:

    • Einheitliche Farbskala verwenden: Nutze eine klare Logik, zum Beispiel Rot = schlecht und Grün = gut (oder umgekehrt). So interpretieren Nutzer:innen die Farben intuitiv.
    • Legende hinzufügen: Erklärt auf einen Blick, wofür die Farben stehen. Besonders wichtig bei Präsentationen oder Dashboards, die auch andere Personen nutzen.
    • Barrierefreiheit berücksichtigen: Wähle Farben mit hohem Kontrast, damit die Heatmap auch für farbenblinde Nutzer:innen lesbar bleibt.
    • Zellen beschriften: Zahlen oder Werte direkt in der Heatmap erhöhen die Verständlichkeit, vor allem bei Detailanalysen.
    • Weniger ist mehr: Wenn du zu viele Kategorien oder Zeiträume darstellst, verliert die Heatmap an Wirkung. Reduziere lieber auf die wichtigsten Dimensionen.

    Visuelles Storytelling-Tipp:

    Heatmaps entfalten ihre volle Wirkung, wenn du sie mit anderen Visuals kombinierst, zum Beispiel:

    • KPI-Karten: Heben zentrale Kennzahlen hervor und schaffen Kontext.
    • Zeitreihen: Zeigen Trends und Entwicklungen über längere Zeiträume.
    • Slicer: Ermöglichen interaktive Filter, damit Nutzer:innen selbst Schwerpunkte setzen können.

    5. Mehr aus deinen Daten herausholen – dein nächster Schritt mit Power BI

    In diesem Tutorial hast du gelernt, wie du mit Heatmaps in Power BI Daten anschaulich visualisierst und aus großen Tabellen echte Insights gewinnst.

    Du weißt jetzt,

    • was eine Heatmap ist und wofür sie sich eignet,
    • welche Arten von Heatmaps es in Power BI gibt,
    • wie du Schritt für Schritt eine Matrix-Heatmap und eine geografische Heatmap mit Azure Maps erstellst,
    • und worauf du beim Design und in der Praxis achten solltest, damit deine Visualisierungen wirken.

    Mit diesem Wissen bist du bestens vorbereitet, um Power BI gezielt im Arbeitsalltag einzusetzen oder dein Know-how weiter auszubauen.

    Wenn du Power BI noch umfassender verstehen und deine Fähigkeiten vertiefen möchtest, sind diese Kurse von uns der ideale nächste Schritt:

    Microsoft Power BI – Das Training für den Einstieg

    Lerne, wie du Daten importierst, analysierst und in aussagekräftige Dashboards verwandelst. Perfekt, wenn du gerade mit Power BI startest und die Grundlagen sicher beherrschen möchtest.

    Power BI: Das moderne Business Intelligence-Tool

    Vertiefe dein Wissen über Datenmodelle, Visualisierungen und den gesamten ETL-Prozess. Ideal für alle, die Power BI gezielt im Controlling oder in der Datenanalyse einsetzen wollen.

    Beide Trainings zeigen dir praxisnah, wie du Power BI souverän nutzt und wie du mit professionellen Dashboards noch mehr aus deinen Daten herausholst.

    Autor
    Egor Jackels
    Egor Jackels ist Microsoft-zertifizierter Power BI Data Analyst und Senior SEO & AI Consultant. Er gestaltet skalierbare Daten- und Analysearchitekturen und entwickelt strategische Dashboard- und Reporting-Lösungen. Durch die Integration moderner KI-Systeme schafft er die Grundlage für effiziente Prozesse und fundierte Entscheidungen.